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Ein Inder besucht Münche

  • Autorenbild: Sylvie Bantle
    Sylvie Bantle
  • 21. März
  • 2 Min. Lesezeit


Ein Inder besucht Münche


Ein Inder besucht München.

Es ist das erste Mal.

Er schreibt einen Brief nach Hause, an Mutter, Vater, Schwestern, Brüder in

der indischen Heimat:


»Meine Geliebten daheim, hier ist so vieles anders als wir es in Indien

kennen. Zuerst el mir auf, dass hier überall so wenig Menschen sind, an den

Busstationen, in der U-Bahn, in den Geschäften, auf den Postämtern, in den

Banken…

Die Menschen sind sehr diszipliniert, stumm stehen sie in ordentlichen

Warteschlangen, ohne zu drängeln, zu schieben und zu schubsen, bis sie an der

Reihe sind. Sie sprechen kein Wort miteinander!

Da gibt es weiße Streifen auf dem Asphalt der Straßen, die die Fußgänger

dort ohne Gefahr überqueren können. Man muss aber nicht warten bis die

Straße frei ist und kein Auto kommt, sondern kann einfach losgehen. Die Autos

halten sofort an und warten ohne Gehupe. Alle Autofahrer befolgen diese

Regelung. Es drohen hohe Strafen, wenn sie es nicht tun! Man fühlt sich sicher

als Füßgänger.

Dann ist mir aufgefallen, dass die Menschen auf der Straße essen! Stellt euch

nur vor, sie kaufen sich etwas an einem Stand, eine Wurst mit Brot, ein Stück

Pizza, etwas vom Bäcker, und gehen damit in der Hand einfach weiter und

essen währenddessen. das ist hier überhaupt nichts Ungewöhnliches.

Nicht nur deswegen schauen sie einem nicht in die Augen, auch wenn sie

kein Essen in den Händen halten, schauen sie einen nicht an beim

Vorbübergehen, sondern auf den Boden oder weit weg. Alle Menschen gehen

auf den Straßen aneinander vorbei, als seien sie alleine! Als existiere niemand

außer ihnen…

Die Obdachlosen heißen hier ‘Penner‘. Dieses Wort kommt von ‘pennen‘, das

heißt schlafen. Wo immer sich eine Bank oder eine Sitzgelegenheit be ndet, da


treffen sie sich ohne viel Lärm und trinken Bier! Könnt ihr euch das vorstellen?

Bier! Und dies aschenweise! Oder in Dosen. Am Rotkreuzplatz, in der Nähe,

wo ich wohne, trinken sie eine ganz spezielle Marke: Paulaner Bier!

Ja, hier gibt es hunderte von verschiedenen Sorten von Bier und jede Kaste

oder Klasse bevorzugt eine eigene Marke. Jene Münchner z. B., die sich

einbilden, am besten zu wissen, was richtig und gut ist, trinken die Marke

Augustiner. Die gibt es nur hier, nicht im restlichen Deutschland. Es ist aber

wirklich sehr gut. Diejenigen, die es trinken, sagen, es sei das beste. Man sagt

hier auch, Bier sei ein Grundnahrungsmittel.

Die Bayern essen viel Schweine eisch. Wenn man im Restaurant ‘a Haxn‘

bestellt, das heißt ‘ein Bein‘, bekommt man eine ganze Keule am Stück, die man

dann mit Gabel und Messer selbst klein schneiden muss, als sei man ein

Metzger.

Und einmal im Jahr feiern sie im Oktober ein großes Bierfestival, wo das Bier

aus Einliterkrügen getrunken wird. Hier kann man die meisten Menschen sehen

und man wundert sich, wo sie alle herkommen. Bis man erfährt, dass die

meisten Ausländer sind, aus Amerika und Australien reisen sie an, und

natürlich aus ganz Europa.

Und hier braten sie gleich ganze Ochsen am Spieß!



 

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