
Urgroßvaterkind
„Urgroßvaterkind“ ist ein Generationenroman, der die Komplexität der Familiengeschichte und ihre Auswirkungen auf die individuelle Identität erforscht. Die Geschichte beginnt mit der Geburt der Erzählerin in einer „mittelgroßen Stadt am Rhein“ und taucht schnell in die Vergangenheit ihrer Familie ein. Die Erzählerin, ein Kind unauffälliger Eltern aus einer „langweiligen Welt“, sehnt sich nach einer aufregenderen Abstammung.
Der Roman stellt die imaginäre Abstammung der Erzählerin ihrer tatsächlichen Familiengeschichte gegenüber. Sie fantasiert über „Helden und Abenteurer“, aber ihre wirklichen Vorfahren sind „mittelmäßige“ Menschen, die ein „unauffälliges“ Leben führten. Der Wunsch der Erzählerin nach einer glamouröseren Vergangenheit ist ein wiederkehrendes Thema im gesamten Roman.
Trotz ihrer anfänglichen Enttäuschung entdeckt die Erzählerin schließlich eine verborgene Tiefe und Komplexität ihrer Familiengeschichte. Sie erfährt von den Kämpfen ihrer Vorfahren, ihrer Widerstandskraft und ihren verborgenen Stärken. Diese Entdeckung führt sie zu einem tieferen Verständnis ihrer selbst und ihres Platzes in der Welt.
Die Erzählung des Romans ist nicht linear und springt zwischen verschiedenen Zeiträumen und Perspektiven hin und her. Diese Struktur spiegelt die Entdeckungsreise der Erzählerin wider, während sie ihre Familiengeschichte zusammensetzt. Das Ende des Romans ist offen und deutet an, dass die Reise der Erzählerin zur Selbstfindung noch nicht abgeschlossen ist.
„Urgroßvaterkind“ ist ein reichhaltiger und lohnender Roman, der die Komplexität der Familiengeschichte und ihre Auswirkungen auf die individuelle Identität untersucht. Bantles Schreibstil ist eindrucksvoll und aufschlussreich, und ihre Erforschung der menschlichen Verfassung ist sowohl bewegend als auch zum Nachdenken anregend.